Die Implantologie ist einer der größten Schwerpunkte in unseren Zahnärztlichen Tageskliniken.
Pro Jahr werden im Klinikverbund in Bayern und Baden-Württemberg momentan circa 10.000 Zahnimplantate gesetzt. Unsere Zahnärzte verfügen über eine Menge Erfahrung und tägliche Routine im Umgang mit Zahnimplantaten. Nicht nur von unserer Erfahrung, sondern auch von den Preisen für Zahnimplantate können unsere Patienten profitieren.
Im Folgenden haben wir für interessierte Patienten das Thema Implantologie und Zahnimplantate veranschaulicht.
Zahnimplantate fühlen sich an wie echte Zähne
Knochenabbau wird vermieden
Implantate bilden ein langfristiges, stabiles Fundament für Zahnersatz
gesunde Zahnsubstanz bleibt unangetastet
Zahnimplantate sind sehr belastbar beim Kauen
es gibt keine Druckstellen oder schlechten Halt des Zahnersatzes
es gibt keine störenden Halteklammern wie bei herkömmlichen Teilprothesen
die Aussprache wird nicht beeinträchtigt
das natürliche Geschmacksempfinden bleibt erhalten, da der Gaumen nicht von Prothesenkunststoff abgedeckt wird
Unsere Zahnärztinnen Dr. Isabel Grillmeier und Dr. Berenike von Harrach aus München informieren in einem Interview rund um das Thema Implantologie und unser Konzept "Feste Zähne an einem Tag".
Ein Zahnimplantat ist ein künstlicher Ersatz einer Zahnwurzel. Die zylindrischen oder konusförmigen Implantate werden dabei in den Knochen eingeschraubt und verbinden sich dann in der Einheilphase dauerhaft und fest mit dem Knochengewebe. Zahnverluste lassen sich auf ästhetische und funktionelle Weise optimal versorgen.
Dadurch kann dem nach einem Zahnverlust eintretenden Knochenschwund entgegengewirkt werden. Ist das Zahnimplantat eingeheilt, wird es mit einer künstlichen Zahnkrone oder Brücke versorgt. Bei richtiger Pflege können solche Zähne ein Leben lang halten.
Derzeit wird vorwiegend Titan verwendet, das aufgrund seiner passiven Oxidoberfläche keine Fremdkörperreaktionen auslöst. In Deutschland sind derzeit über 150 Implantat-Systeme auf dem Markt. Die Unterschiede betreffen meist die Form der Koppelung zwischen Implantat und Suprakonstruktion wie Brücke oder Krone. Unsere Zahnärzte beraten Sie gerne individuell und ausführlich zur Möglichen Indikation für ein Zahnimplantat.
Klassisch erfolgt der Einsatz von Einzelzahnimplantaten bei Verlust eines oder mehrerer Frontzähne bei sonst völlig gesundem Gebiss. Seitliche Zähne können ebenfalls durch Zahnimplantate ersetzt werden.
Wenn im Seitenzahnbereich alle Backenzähne (Molaren) fehlen oder eine Zwischenlücke von mehr als drei Zähnen besteht, kann durch den Einsatz von Zahnimplantaten auf einen herausnehmbaren Zahnersatz verzichtet werden. Die prothetischen Lösungen können sowohl aus einer implantatgetragenen Brücke oder aus Einzelkronen bestehen..
Schleichenden Zahnverlustes bedingt, dass über Jahre hinweg kaum noch Zähne im Mund vorhanden sind, um Zahnersatz zu tragen. Es kommt oft zur Lockerung der noch verbliebenen Zähne. Dieser Zustand ist in der Regel die Vorstufe zum zahnlosen Kiefer. Konservative Lösungsmöglichkeiten bieten in diesem Falle kaum zufriedenstellende Ergebnisse. Der Einsatz von Zahnimplantaten zur gleichmäßigen Lastenverteilung zeigt in diesem Fall eine stabile Lösung auf.
Eine Unterkieferprothese verliert aufgrund von starkem Knochenabbau mit der Zeit an Stabilität. Mit Hilfe von Zahnimplantaten kann die Prothese stabilisiert werden. Die Möglichkeiten reichen hier von Verankerungen mit Kugelköpfen und Teleskopen bis hin zur Fixierung mit Stegsystemen. Auch die Möglichkeit eines völlig festsitzenden Zahnersatzes ist unter bestimmten Voraussetzungen realisierbar.
Eine einfache Lösung ist oft schon mit zwei Zahnimplantaten möglich, jedoch steigert sich die Stabilität der Prothese mit jedem zusätzlichen Implantat. Vier Implantate stellen häufig eine optimale Basis für einen zwar abnehmbaren, aber funktionsstabilen Zahnersatz dar. Eine festsitzende Lösung ist mit dem Einsatz von sechs bis acht Implantaten in bestimmten Fällen zu erreichen.
Der zahnlose Oberkiefer kann in den meisten Fällen auch zufriedenstellend mit einer herkömmlichen Totalprothese versorgt werden.
Der Vorteil bei implantatgetragenem Zahnersatz besteht jedoch darin, dass der Gaumen nicht durch Prothesenmaterialien überdeckt werden muss. Dies ist hinsichtlich Fremdkörpergefühl, Sprache und Geschmack wesentlich komfortabler.
Da der Oberkiefer oftmals früher zahnlos wird, stellt sich die Frage nach einer Versorgung häufig schon in einem Lebensabschnitt, in dem meist auch höhere ästhetische Ansprüche gestellt werden.
Aufgrund der anatomisch bedingten schwächeren Knochenstruktur im Oberkiefer sind hier für einen herausnehmbaren Zahnersatz mindestens vier Zahnimplantate erforderlich. Für eine festsitzende Konstruktion muss mit mindestens sechs Implantaten gerechnet werden.
Mit abnehmbaren Brückenkonstruktionen wird ein Optimum an Komfort erreicht:
perfekte Phonetik und Ästhetik
sehr gute Reinigungsfähigkeit
Reparaturmöglichkeit
Gaumenfreiheit
Diese Konstruktionen sitzen häufig auf vier bis acht Zahnimplantaten äußerst stabil und zuverlässig.
Es gibt einige Grundvoraussetzungen für eine Zahnimplantat-Behandlung:
gute Qualität des Kieferknochens und ausreichende Knochenmenge
gewissenhafte Mundhygiene
keine ausschließenden Erkrankungen wie zum Beispiel
- unbehandelte Parodontitis
- unbehandelte oder schlecht eingestellte schwere Diabetes
- schwere Osteoporose
- Störungen der Blutgerinnung und Wundheilung Immunschwäche
- schwerwiegende Allgemeinerkrankungen
- Strahlentherapien im Kopf- und Halsbereich
- in Einzelfällen auch psychosomatische Erkrankungen
- ausgeprägtes stressbedingtes Zähneknirschen (Bruxismus)
kein Drogen- oder Medikamentenmissbrauch
Auch das Rauchen stellt einen erheblichen Risikofaktor für den langfristigen Erhalt von Zahnimplantaten dar.
Je stärker der Kieferknochen ist, desto besser hält auch das Zahnimplantat. Im Unterkiefer ist der Knochen von Natur aus dichter, was die Implantation einfacher macht. Im Oberkiefer ist die Knochenqualität, vor allem im Backenzahnbereich, generell weniger gut. Dort ist das Einbringen von Zahnimplantaten häufig etwas schwieriger.
Sollte das vorhandene Knochenangebot für eine Implantation nicht ausreichend sein, gibt es verschiedene Verfahren, mit denen sich der Knochen rund um das Zahnimplantat verstärken beziehungsweise aufbauen lässt (Augmentation).
Dies geschieht in der Regel entweder durch eigene Knochensubstanz, die in geringen Mengen an anderen Stellen entnommen wird, durch Knochenersatzmaterial (synthetisch oder tierisch) oder durch eine Kombination beider Verfahren.
Eine anspruchsvollere Knochenaufbauform ist der Sinuslift. Dieser kommt zur Anwendung, wenn im Oberkiefer zu wenig Knochen im Seitenzahnbereich vorhanden ist. Dabei wird der Kieferhöhlenboden mithilfe eines speziellen Instruments mitsamt der Kieferhöhlenschleimhaut angehoben, anschließend wird schrittweise Knochenersatzmaterial eingebracht und verdichtet.
Nachdem das neue Knochenersatzmaterial mit dem vorhandenen Knochen verwachsen ist, können die Implantate gesetzt werden.
Besonders wichtig vor der eigentlichen Implantation sind das ausführliche Beratungsgespräch mit dem Zahnarzt, eine eingehende Diagnostik sowie eine genaue Operationsplanung. Zur Diagnostik gehört auch die Selbstauskunft des Patienten über seine Erkrankungen, Allergien und Medikamenteneinnahmen.
Neben den klinischen Untersuchungen (Beurteilung von Schleimhaut, Zunge, Muskulatur, Restzahnbestand, Höhe und Breite des Kiefers) gibt vor allem die Röntgenuntersuchung mithilfe einer Panoramaaufnahme (OPG) Aufschluss über das tatsächlich vorhandene Knochenangebot.
Besonders exakte Ergebnisse werden durch die neuartige dreidimensionale digitale Volumentomographie (DVT) erzielt. Dies ist vor allem in Regionen, in denen anatomische Strukturen durch die Implantation verletzt werden könnten, empfehlenswert. Im Unterkiefer ist das beispielsweise der im seitlichen unteren Knochenbereich verlaufende Nerv. Eine Verletzung kann zu vorübergehender oder schlimmstenfalls dauerhafter Schädigung führen. Dieses Risiko ist jedoch extrem gering und hängt von der Erfahrung des Operateurs ab.
Auf der Grundlage der diagnostischen Daten und in Verbindung mit den persönlichen Wünschen des Patienten erstellen unsere Zahnärzte in Augsburg, Landshut, München, Nürnberg, Regensburg, Riedenburg und Schmidmühlen einen Behandlungsplan.
Ein Behandlungsplan für eine Implantation setzt sich aus den folgenden Schritten zusammen:
Informationsgespräch über Zahnimplantate
zweiter Beratungstermin mit: Röntgen, klinischer Untersuchung und Alternativvorschlägen und Kostenvoranschlägen
Klärung der Kostenübernahme durch den Patienten
allgemeinärztliche Untersuchung (bei Risikopatienten)
Entscheidung zur Implantation: Herstellung von Abdrücken und Modellen für den Zahnersatz, spezielles 3-D-Röntgen (DVT) falls nötig, OP-Aufklärung
Implantation
Wundkontrolle/Nahtentfernung
Korrektur und Eingliederung des provisorischen Zahnersatzes
Einheilphase (drei bis sechs Monate)
Freilegung der Zahnimplantate
Abheilphase (zwei bis vier Wochen)
Abdruck über Aufbauteilen
prothetische Feinplanung in Absprache mit Zahntechniker
labortechnische Herstellung der Implantat-Suprakonstruktion
Einproben und Feinkorrektur
Einsetzen der fertigen Arbeit
halbjährliche Kontrolltermine
Eine Implantation ist ein weitestgehend schmerzfreier Eingriff, vergleichbar mit der Entfernung eines einfachen Weisheitszahns.
Die Implantat-Operation erfolgt in der Regel als ambulanter Eingriff in Lokalanästhesie, auf Wunsch auch unter Vollnarkose oder Sedierung.
Bei dem Eingriff wird die Mundschleimhaut in der geplanten Region zur Seite geklappt, damit der Knochen frei zugänglich ist. Es folgen die Bohrungen für das anschließend einzusetzende Zahnimplantat. Im Einzelfall ist auch ein Eingriff ohne Aufklappung der Schleimhaut möglich. Solche minimal-invasiven Eingriffe verringern mögliche Beschwerden nach der Operation.
Nach dem Einbringen des Zahnimplantates wird das Zahnfleisch vernäht. Zu einer effizienten Kühlung für die Stunden nach der Operation und in den folgenden Tage wird geraten. Dadurch können Schwellungen weitestgehend verhindert werden. Danach folgt die individuelle Anpassung des provisorischen Zahnersatzes. Die vorübergehende, abnehmbare Prothese (Provisorium) ist so gestaltet, dass eine mechanische Schädigung des Operationsgebietes vermieden wird.
Die Wundheilung in den Tagen bis zur Entfernung der Fäden sowie die Ausprägungen von Schwellungen und Blutergüssen ist individuell und abhängig von der Anzahl der gesetzten Zahnimplantate. In Einzelfällen ist die Gabe von Antibiotika sinnvoll.
Es ist darauf zu achten, die Wundbereiche nicht übermäßig zu belasten. Weiche Kost ist empfehlenswert. Für etwa zehn Tage sollte die Zahnbürste nicht in der Nähe der Implantat-Region eingesetzt werden. Zur Überbrückung helfen antibakterielle Mundspülungen. Anstrengende sportliche Aktivitäten sollten in den ersten Tagen nach dem Eingriff vermieden werden.
Nach sieben bis zehn Tagen werden die Fäden entfernt und es folgt die Zeit der Einheilung der Zahnimplantate in den Knochen. Während dieser Zeit spürt man nichts mehr von den Implantaten.
Rauchen kann die Einheilung nachweislich negativ beeinflussen. Im Bereich der Prothesenbasis können mehrfache Anpassungen nötig sein.
Die Einheildauer verläuft individuell unterschiedlich. Implantate im Oberkiefer gehen in der Regel unbelastet innerhalb von zwei bis sechs Monaten eine stabile Verbindung mit dem Kieferknochen ein, im Unterkiefer innerhalb von zwei bis drei Monaten.
Sind die Zahnimplantate eingeheilt und mit dem Knochen gut verwachsen, folgt als nächster Schritt die Freilegung als kurzer ambulanter Eingriff unter örtlicher Betäubung. Dabei wird die Schleimhaut genau über dem Implantat entfernt.
Danach sollte die Wunde ein bis zwei Wochen ausheilen, bevor mit den Abdrücken für die Aufbaukonstruktion begonnen wird. Mithilfe dieser Abdrücke kann der Techniker die genaue Lage der Zahnimplantate feststellen und in Verbindung mit den Informationen Ihres ersten Zahnabdrucks wird nun mit der Fertigstellung der Suprakonstruktion (Krone, Brücke, Teleskope oder Stegarbeiten) begonnen. In Bereichen mit hohem ästhetischem Anspruch kann es sinnvoll sein, zunächst eine provisorische Krone anzufertigen und die abschließende Versorgung einige Monate später durchzuführen.
Alle auf dem Zahnimplantat aufzubringenden prothetischen Elemente werden verschraubt oder zementiert. In der modernen Zahntechnik gibt es mittlerweile eine Vielzahl an Materialien, die eine naturgetreue Nachbildung Ihrer ersetzten Zähne erlauben. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Zahnmedizin und Zahntechnik ist dabei wichtig, um eine funktionell und ästhetisch optimale Lösung zu ermöglichen.
Das Einbringen von Zahnimplantaten ist heutzutage ein Routineeingriff, bei dem nur in den seltensten Fällen Komplikationen auftreten.
Die kritischste Zeit ist die Einheilungsphase der Zahnimplantate in den Knochen.
Es kann vorkommen, dass ein Zahnimplantat aufgrund von Entzündungen nicht einheilt, verloren geht oder das Zahnimplantat vorzeitig entfernt werden muss.
Die Risiken auf einen Blick:
mangelhafte Mundhygiene
gestörter Einheilungsprozess, ausgelöst durch eine Erkrankung oder zu frühe Belastung
Veränderungen im Mund wie verschobene Nachbarzähne
die Krone des Zahnimplantates und der gegenüberliegende Zahn stören sich: eine sofortige Korrektur durch Einschleifen ist erforderlich
Rauchen während der Einheilphase
Die statistisch nachgewiesene Lebensdauer von Zahnimplantaten kann heute weit über 15 Jahre betragen. Sogar einige der ersten Implantate, die bereits vor 30 Jahren eingesetzt wurden, sind heute noch in Gebrauch.
Grundvoraussetzung und der sicherste Garant für eine lange Haltbarkeit Ihres Zahnimplantats sind regelmäßige Kontrollen beim Zahnarzt und eine individuelle Prophylaxe.
Der implantatgetragene Zahnersatz mit dem umgebenden Zahnfleisch sollte zweimal täglich gründlich gereinigt werden.
Hilfsmittel zur Implantat-Reinigung:
weiche Zahnbürste oder elektrische Zahnbürste mit geeignetem Aufsatz
Zahncreme ohne abrasive Partikel
Zahnseide oder Zahnzwischenraumbürsten
tägliche Anwendung einer Munddusche
Bei der Kontrolluntersuchung werden Sitz und Festigkeit des Zahnimplantats überprüft sowie eventuell beginnende Entzündungen festgestellt und rechtzeitig behoben.
Die Frage nach den Kosten stellt sich meist schon zu Beginn des ersten Gesprächs zwischen Patient und Zahnarzt. Diese Frage ist aber niemals schon am Anfang zu beantworten. Die Kosten für eine Implantation hängen von verschiedenen Faktoren, wie der Anzahl der Zahnimplantate oder eventuell notwendigem Knochenaufbau ab, und können erheblich variieren.
Grundsätzlich erhalten Patienten nach dem eingehenden Beratungsgespräch einen Kostenvoranschlag über die gesamte Therapie mit chirurgischem und prothetischem Anteil. Die gesetzlichen Krankenkassen zahlen je nach Versicherungsstatus einen Festzuschuss zur prothetischen Versorgung. Zahnzusatzversicherungen erstatten ebenfalls häufig einen Teil der Investition.
Privat versicherte Patienten sollten sich vor Behandlungsbeginn nach Erhalt des Kostenvoranschlages mit ihrer Versicherung bezüglich möglicher Kostenerstattungen in Verbindung setzen. Im Nachhinein ist eine Kostenerstattung immer schwierig durchsetzbar.